Barcelona | 2018 | 1
30 Aug 2018, Posted by Barcelona | 2018 inErster Tag nach Ankunft
Mein erster Urlaub seit Beginn der Selbständigkeit im August, kein Antrag ist mehr nötig, niemand, mit dem ich es abklären muss. In diesem Jahr werde ich noch defensiv Urlaub nehmen, für 2019 plane ich, meinen Urlaub von den „normalen“ 6 Wochen auf 10 Wochen zu erhöhen.
Vor einiger Zeit überlegte ich, wo es hingehen soll: Zwei Alternativen gab es, die Quinta Panoramica in Portugal oder Barcelona. Ich entschied mich für Barcelona, da Portugal doch eindeutig mit Meik, mir und seit knapp 3 Jahren auch Sirius besetzt ist. Die Zeit seit der Trennung erschien mir bei meinen Überlegungen zu kurz, ich zweifelte, ob ich aktuell Portugal genießen kann oder ob es dann ein sehr trauriger Urlaub würde – was für die emotionale Auseinandersetzung mit meiner Welt und ihren Ereignissen möglicherweise förderlich wäre. Die derzeit gelegentlich stattfindende emotionale Auseinandersetzung reicht mir – entschied ich und nun bin ich hier: Barcelona.
Es fühlt sich gut an, hier zu sein, in der Stadt, die eine zeitlang meine gefühlte 2. Heimat war. Alles vertraut, schon der erste Blick bei Tageslicht vom Balkon des Appartements erfüllt mich mit Freude. Da die Hotelpreise und Preise für ganze Appartements über Airbnb in den letzten Jahren in Barcelona durch die Decke gegangen sind, wohne ich jetzt eine Woche im Appartement eines Israeli, der parallel und Barcelona und Tel Aviv lebt. Nach Ankunft heute Nacht öffnete sich die Eingangstür des Hauses nach einem Anruf, ohne dass jemand das Gespräch annahm, der Türsummer tat sofort nach Verbindungsaufbau seinen Dienst, an der Tür zum Appartement hing ein Schlüsselsafe, dessen Nummer ich wusste, so kam ich rein. Heute morgen traf ich Simon erstmalig, sehr freundlich, nicht unattraktiv. Ich musste feststellen, dass mein Englisch etwas eingerostet ist, Spanisch traue ich mich erst gar nicht, zu lange her.
Erst mal Duschen, ein paar Lebensmittel einkaufen und dann… mal schauen…
…ich lief und lief und lief schätzungsweise gut 10 km durch Barcelona, der auf der Karte eingezeichnete Pfad stimmt nicht so ganz, ich lief kreuz und quer auf dem Schachbrett der Straßen von Barcelona:
Mir war danach, bekannte Orte in vertrauten Barrios aufzusuchen, mich treiben zu lassen und die Atmosphäre einzuatmen. So lief ich durch Eixample mit dem Ziel auf dem Plaça de la Virreina zu landen, der Platz, der in allen Jahren von 2008 bis 2015 der Ort der Pause war.
Im alternativen, linken Barrio Gràcia fiel mir auf, dass derzeit deutlich weniger Unabhängigkeitsflaggen an den Häusern hängen, vermutlich haben einige der Unabhängigkeitsbefürworter durch die Ereignisse des letzten Jahres Abstand vom Unabhängigkeitswunsch genommen. Ab und zu waren sie noch zu sehen…
Von hier lief ich weiter mit dem Ziel im Barrio Born zu landen, zwischendurch landete ich in diversen Geschäften, die schon vor 3 Jahren da waren und in neuen. In Born war das Ziel Pim Pam Burger, für meinen Geschmack einer der besten Burgerläden in Barcelona. Unterwegs haben sich die Mönchsittiche (ein südamerikanischer Papagei, der sich seit langem in Spanien breit gemacht hat) in Erinnerung gebracht – unverkennbar ihre Stimme, die an einem vorbeifliegt, zu schnell um sie zu sehen, mit etwas Geduld sieht man sie dann in den Bäumen sitzen.
Unterwegs…
Stimmt, da war ja was… Motorroller ohne Ende, Motorrollerfachgeschäfte an jeder Straßenecke.
In Born zeigte sich, was ich bereits bei den Hotelpreisen feststellte: Barcelona ist spürbar teurer geworden, Pim Pam Burger…
…hat in drei Jahren knapp die Preise verdoppelt, allerdings gehört Born auch zu den aufsteigenden Touristenbarrios, der Kaffee in Gràcia ist nur etwas teurer geworden.
Zum Abschluss des ersten Posts ein paar Bilder des Appartements (https://www.airbnb.de/rooms/17798665). Sie zeigen Gemeinschaftsflächen, Simon ist ab und zu da, macht Joga im Wohnzimmer, während Räucherstäbchen abbrennen – ich musste fast loslachen, als er in einer Jogastellung wie ein Hündchen vor mit hockte, als ich hereinkam. Er wird Freitag bis Montag nach Berlin fliegen, dann bin ich allein im Appartement. Er ist sehr freundlich, das Appartement ist sehr sauber, ich kann mich frei bewegen und alle Räume nutzen.
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