Barcelona 2023 – ZWEI
27 Aug 2023, Posted by Barcelona | 2023 inDie ersten Tage alleine in Barcelona
Da ich 2018 das letzte Mal und bis 2014 einige Jahre regelmäßig in Barcelona war, war mir die Stadt vertraut. Manche Dinge verschwinden aus der Erinnerung: Ich wusste, dass der August der heißestes Monat in Barcelona ist. Doch ich hatte nicht mehr erinnerlich, dass die Hitze von hoher Luftfeuchtigkeit und Windstille geprägt ist, so dass die Temperaturen für mich wenig verträglicher sind als die Hitze an der Algarve. Sobald ich klimatisierte Räume verließ, lief mir nach kurzer Zeit Wasser den Körper herunter und jede Bewegung war recht anstrengend. Die Klimaanlage im Hotelzimmer regulierte ich zunächst herunter, trotzdem wachte ich in der 2. Nacht frierend auf, hatte am Folgetag erhöhte Körpertemperatur und lief deutlich defensiver und langsamer matschig herum. Danach blieb die Klimaanlage aus. Zum Glück fühlte ich mich rasch besser.
2 Tage bin ich unzählige Kilometer gelaufen. Ich habe mir tagsüber die dekorierten Straßen des Festa Major Gracia angeschaut. Im Vergleich zu Vorjahren waren einige Straßen zwar sehr kreativ und aufwändig verkleidet, doch habe ich die Deko in anderen Jahren als noch schöner in Erinnerung. Außerdem wird der Publikumszustrom mehr geworden sein, da es an dekorierten Straßen am Eingang Securitypersonal gibt und es Einbahnstraßen sind. An den Eingängen waren stellenweise lange Menschenschlagen, die auf Zulaß warteten.
Die Städteplanung sieht in Barcelona vor, mehrere Häuserblocks als Superbarrios zusammenzufassen und die Straßen innerhalb dieser Blocks für den normalen PKW-Verkehr zu sperren. Es werden die Flächen begrünt und Bänke aufgestellt. Es gibt bereits einige davon, die Planung sieht mehr als 50 vor. Ich war in einem Superbarrio in Eixample unterwegs: Es ist wunderbar durch die schönen Straßen zu laufen, für die jeweiligen Wohnungsbesitzer muss es ein enormer Gewinn an Lebensqualität sein, die eh schon teuren Wohnungspreise sind in diesen Barrios bereits gestiegen.
In meiner Alleine-Zeit besuchte ich den Plaça de la Virreina in Gràcia, einer meiner Lieblingsplätze zum Kaffeetrinken, in der Wärme verweilen und Straßenszene beobachten. Die meisten Strecken sind gut zu Fuß zu laufen, es gibt immer wieder interessante Hausgraffitis und eine sehr angenehme Atmosphäre. Obwohl der August der heißeste Monat des Jahres ist, war die Stadt voller Touristen. Im Vergleich zu meinem letzten Lissabonbesuch störte mich der starke PKW-Verkehr und die Menschenmassen weniger, dafür liebe ich Barcelona viel zu sehr.
2 x war ich am Stand. Barcelona ist derzeit eine Großbaustelle, an vielen Stellen finden größere Sanierungsmaßnahmen statt, die Metro, die zu meinem Lieblingsstrand dem Platja de la Mar Bella führt, ist gesperrt, so dass der Weg in 30 Minuten mit dem Bus zu bestreiten ist. Die Brunnen der Stadt haben alle kein Wasser, da die Stadt ein immenses Problem mit der Trinkwasserversorgung hat. Von den vielen Duschen am Strand sind nur wenige in Betrieb. Die Hotels bitten alle Gäste sparsam mit dem Wasser umzugehen. Am Plaça de Catalunya leben Hunderte von Tauben. Als ich später mit Olaf hier lang lief, taten mir die Tauben leid: Normalerweise erfrischen sie sich in den großen Brunnen des Platzes, das geht aktuell nicht. Ich fragte mich, woher die Tauben jetzt Wasser bekommen. An einem Tag lief ich von dem Strand die Promenade an den einzelnen Stränden bis in die Stadt zurück.
Ich bin inzwischen von der Algarve andere Wassertemperaturen gewohnt, hier sind 27 Grad Wassertemperatur – Badewanne. Mehrfach war ich im Wasser, sehr nah an meinem Liegeplatz, jederzeit bereit, aus dem Wasser zu sprinten, falls sich jemand an meinen Sachen zu schaffen macht – Barcelona hat die weltbesten Diebe. Für die nächste Gelegenheit werde ich mir eine wasserdichte Umhängetasche für Smartphone und Geld besorgen, einige Badende hatten ihre Wertsachen im Wasser bei sich.
Mein Hotel das HCC Taber war absolut in Ordnung: Alles in einem gut sanieren, modernen Zustand, sehr freundliches Personal und eine perfekte Lage in Eixample. Wenige Tage vor der Anreise machte ich noch ein Upgrade auf ein größeres Zimmer mit Doppelbett. Wie ich später bei Besichtigung von Olafs Zimmer realisierte, war das gut. Sein Zimmer war wirklich klein. Die Hotelpreise sind in Barcelona wie in allen Metropolen in den letzten Jahren explodiert, das HCC Taber war mit ungefähr 150 Euro / Nacht noch bezahlbar – es geht teurer.
An meinen Abenden erkundete ich die LGTB-Szene, trank in mir bekannten Bars Bier und genoss die Atmosphäre. Eindeutig: Ich finde spanische Menschen attraktiver als viele Portugiesen, es waren einige schnuckelige Kerle unterwegs.
Nach meinen ersten Tagen alleine in Barcelona freute ich mich auf Olaf. Am Abend seiner Ankunft fuhr ich mit dem Aerobus zum Flughafen, holte ihn ab und begrüßte ihn mit einem kalten Bier in der Dose.
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