Barcelona 2023 – DREI
Die Tage mit Olaf Es ist nicht selbstverständlich, dass man mehrere Tage am Stück mit einem Menschen, den man sonst eher stundenweise genießt, gut zubringen kann. Wie das geht, wussten Olaf und ich vorher nicht - mein Fazit: Es ging sehr gut. Schon ganz gut, dass wir Einzelzimmer hatten, damit wir uns nicht mit Geschnarche oder anderen Geräuschen gegenseitig auf die Nerven fallen. Ansonsten haben wir die Zeit komplett zusammen verbracht und es hat viel Freude bereitet. Wir fuhren auf den Tibidabo, der höchste Berg in Stadtnähe, auf dem ein kleiner Vergnügungspark für Familien und eine wunderschöne Kirche ist und der einen tollen Blick auf die Stadt und auf die Wälder auf der anderen Seite bietet. Auch wenn es etwas bewölkt und somit der Blick leicht getrübt war, lohnte sich der Weg. Olaf wollte die Sagrada Familia von Innen besichtigen. Das wenige Tage vorher zu planen, ist ein fast unmögliches Unterfangen: Tickets gibt es nur noch online, es waren noch wenige Zeitfenster möglich, doch bei der Buchung erschien beim Klicken auf "Buy" immer ein Fenster auf "Try later". Vermutlich ist die offizielle Homepgae für den Ticketverkauf tagsüber kolossal überlastet. Wir erfuhren, dass es möglich ist, Sonntags um 9 Uhr gratis in die Sagrada zu gelangen, um der Messe zu folgen. Dafür muss man ab 7 Uhr vor der Kirche in der Schlange warten, ab 8:30 Uhr ist Einlass, die Türen werden geschlossen, wenn die Plätze voll sind. Es war eine theoretische Überlegung, wir ließen es dann, da wir am Samstag Abend nach Barbesuchen erst um 3 Uhr im Hotel waren. So liefen wir tagsüber zur Sagrada und besichtigten sie von Außen. Ich recherchierte, dass die aktuelle Bauplanung vorsieht, die Sagrada Familia 2026 - in diesem Jahr jährt sich der 100. Todestag von Gaudi - fertig zu stellen. 2015 realisierte eine für Bauangelegenheiten zuständige linke Politikerin, dass es bis dahin nie eine offizielle Baugenehmigung für die Sagrada gab. Es musste eine Baugenehmigung gestellt werden, die um 50 Millionen Euro kostete. Es existiert inzwischen eine offizielle Baugenehmigung, die bis 2026 gilt. Die Sagrada wird nicht mit Steuermitteln erstellt, sondern nur durch Spenden und Ticketverkäufe. Sie soll das höchste Gebäude von Barcelona und die höchste Kirche der Welt werden. Zwei Türme werden dafür noch bis in den Himmel wachsen. Ferner sieht die Originalplanung von Gaudi vor, dass die Sagrada nicht höher als der Hausberg Montjuïc werden soll. Olaf und ich besuchten auch das Fest in Gràcia. Einmal tagsüber und einmal abends. Abends ist dort auf mehreren Bühnen Livemusik. Sehr spannend war spanische Folkmusik, eine interessante Mischung. Als wir ankamen, erlebten wir auf einem Platz noch den traditionellen Bau von Türmen aus Menschen. Auf dem letzten Bild ist der Zugang zu einem kleinen Innenhof mit Livemusik zu sehen. Dies war vermutlich keine offizielle Bühne zum Fest, sondern eine private: der Zugang war durch ein Tor gesperrt. Es wirkte so, als dürften nur Einheimische dort hin. Gràcia ist der alternative, linke Stadtteil. An vielen Stellen sind Schriftzüge an Häuserwänden zu sehen "no touristas". Es gibt in einer Bevölkerungsgruppe eine ablehnende Haltung...