02 Sep 2015, Posted by Martin in Portugal | 2015
Porto
Unsere PKWs bekommen immer Namen. Als ich Meik fragte, wie wir ihn nennen sollen, sagte er nur "Kleine Dreckskarre". Nächstes Mal wird sich Meik um unseren Mietwagen kümmern, unter Mittelklasse will er nix. So fuhr uns K.D. von Lissabon nach Porto.
Auch Porto besteht im Wesentlichen aus Hügeln, Tälern, Treppen, steilen Straßen. Wie bereits Lissabon besticht die Architektur im Zentrum durch eine unglaubliche Morbidität. Was in Barcelona noch Charme hat - nicht alles ist saniert, ebenso viele Prachtbauten, die in eher schlechtem Zustand sind, neben aufwendig sanierten - ist hier für unseren Geschmack zu viel. Vermutlich sind inzwischen osteuropäische Städte in besserem Zustand. Doch es stört nicht wirklich, es ist nur bedauerlich, wie sehr schöne Häuser verfallen.
Die Menschen, die uns bisher begegneten, sind ausgesprochen freundlich. Welche Frage sich hier stellt, ist folgenden: Wie ernähren sich Menschen, die zentral wohnen? Wo kaufen sie Lebensmittel? Bereits in Lissabon haben wir im Zentrum keinen Supermarkt gefunden, nicht mal einen kleinen Supermarkt, der in Barcelona an jeder Ecke ist. So fuhren wir nach dem ersten Gang durch die Stadt am frühen Abend mit K.D. zu einem großen Supermarkt. Zurück zu den freundlichen Leuten: An der Kasse fragte die nette Kassiererin, wie viele Tüten wir brauchen und schaute auf unseren recht vollen Einkaufswagen. Als ich 6 sagte, schaute sie skeptisch und äußerte, dass 4 bestimmt reichen. Sie machte sich einen Sport daraus, die Tüten selbst neben dem Scannen der Waren ganz geschickt zu befüllen, ließ sich dabei viel Zeit und grinste, als es schließlich 8 Tüten waren. Es störte sie nicht, dass die Schlange hinter uns immer länger wurde. K.D. fuhr uns im Dunkeln nach Hause und schlief im Parkhaus, dessen Ausgang nur wenige Meter von unserer Haustür entfernt ist. K.D.s Schlafplatz ist übrigens teuer: 100 Euro kostet seine Unterkunft für eine Woche.
Ein paar Eindrücke von gestern und heute...