Es ist am späten Abend des dritten Tages der Auszeit.

Tag Eins

Am Anreisetag erwischte es mich dann doch. Gut 2 Stunden geschlafen – das deutliche Schlafdefizit produzierte Dünnhäutigkeit. Nachts zum Flughafen. Kaum war der Flieger abgehoben und das Licht an Bord abgedunkelt, lief eine Zeit lang leicht salziges Wasser aus meinen Augen, das Atmen fiel mir schwer, ein warmer, leichter Schmerz erfüllte die Herzgegend. Ich flog das erste Mal alleine zu dem magischen Ort an der Algarve. Zuletzt mit F., zu dem seit bald 2 Wochen kein Kontakt mehr besteht, die Jahre zuvor mit Meik. Ich dachte an meine Männer und war einfach nur traurig. Ich dachte schließlich auch an A. und konnte meine Gedanken und Gefühle zu ihm wenig sortieren – am 08.02. haben wir uns das erste Mal länger bei einigen Bierchen unterhalten – wir kennen uns seit Ewigkeiten vom Sehen – es war ein sehr angenehmer Abend – ein interessanter und attraktiver Mann – seine liebe Art, sein Humor und seine Aufmerksamkeit rühren mich an – ich bin recht neugierig, mehr von ihm zu erfahren. Irgendwann döste ich im Flieger vor mich hin. Sehr schnell hatte ich nach der Ankunft in Faro mein Gepäck und den Mietwagen. Alle Mietwagen bekommen Namen. Blue Velvet fuhr mich nach ins Zentrum von Faro, ich trank dort erst mal einen Kaffee und kam an…

Auf dem Weg nach Barão de São João machte ich Zwischenstopp in Lagos und kaufte Lebensmittel und Getränke für die erste Zeit ein – und ich brachte Brötchen für das Frühstück mit. Um 12 Uhr Mittags saß ich mit Olaf, Kathi, Miri und Julchen auf der Terrasse. Vorher begrüßte ich alle Hunde ausgiebig.

Am Anreisetag fuhr mich Blue Velvet herum. Ich lief auf einem Weg mit Blick auf das Meer und die Felsformationen herum, ich lief einen sehr langen Sandstrand entlang. Völlig übermüdet lief ich den Tag herum.

Am Abend erfasste mich erneut eine tiefe Traurigkeit, ich saß eine Zeit lang alleine auf der Terrasse in der Dunkelheit, ich fragte mich in diesem Zustand ganz kurz, was ich hier mache. Schließlich gab es die erste Rommee-Runde, Bier und Schnaps – total übermüdet schlief ich später ein.

Tag Zwei

Am Donnerstag – ausgeschlafen – umarmte mich die Quinta dann mit allem, was sie hat: Milde Temperaturen, Sonne, die Hunde Freddy, Lotte, Charly, Luna und Gismo, die Katzen und die lieben Menschen hier.

Bei Decatlon in Portimao traf ich Kathi und Julchen, Julchen war auf der Suche nach Snowboard-Kleidung für ihren baldigen Winter-Urlaub und ich holte mir einen Neo. Es war klar, dass ich nicht darum herum komme, mit den Frauen an den kommenden Tagen an den Strand zu fahren und das war auch mein Wunsch, als ich herflog. Nicht nur die Vorklärung meines Sommerurlaubs, ich freute mich auf das Wasser. Zu kalt gibt es nicht, nur die falsche Kleidung kann man im Wasser anhaben. Blue Velvet fuhr mich zu Bongard, jedes Mal, wenn ich hier bin, suche ich die Galerie auf…

Danach fuhr ich zum Praia do Canavial, ich stieg zum wiederholten Mal innerhalb der letzten Jahre den Weg zum Strand herunter und genoss die Atmosphäre. Zu dieser Jahreszeit sind kaum Menschen hier, wirklich Badewetter ist nicht an der Algarve.

Der Blick von oben auf den Strand herunter und die Umgebung…

Vormittags oder tagsüber fängt es nach kürzester Zeit an, dass die Zeit hier zerfließt, es ist vergessen, welcher Wochentag ist, die Uhrzeit ist relativ…

Tag Drei

Inzwischen bin ich voll aus der sonstigen Realität weggebeamt – tiempo muerto. Ich schreibe recht viel mit A., gut 2500 km von Hannover entfernt schreiben wir über alles mögliche und unmögliche, ich berichte, was ich gerade mache, er schreibt, was er gerade macht und wir sind heute dazu gekommen, darüber zu schreiben, dass es beidseitig Interesse gibt, mehr vom anderen zu erfahren. A. ist ein bisschen mit im Urlaub. Kathi, Miri, Julchen und ich sind mit Boards, Neos und zwei Hunden zum Strand gefahren. Wie lagen in der Sonne, sind ins Wasser gegangen, mein Neo hat zum ersten Mal das Meer begrüßt, es war im 14 Grad kalten Wasser nicht kalt, ich liebe es auf dem Board zu liegen und zum Strand zu gleiten, 2 Versuche aufzustehen endeten recht schnell im Wasser. Später kam noch eine Freundin dazu, Olaf kam mit seinem Enkel vorbei. Ich bin inzwischen voll hier gelandet und freue mich schon jetzt darauf, vermutlich im September 2 Wochen hier zu sein.