Quinta 2022 Winterende – DREI
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Quinta 2022 Winterende – DREI

12 Mrz 2022, Posted by Martin in Quinta | 2022

Inzwischen ist das Wochenende nach meiner Rückkehr, drei Tage habe ich bereits wieder gearbeitet. Ich werde den Tages-Ausflug von Olaf, Kathi und mir zum Surfwettbewerb in Peniche und Bilder von den Arbeiten am Mobile Home nachtragen.

Portugal ist mit seiner Süd- und Westküste ein beliebter Ort für Wassersport. Touristen unternehmen an der Südküste gerne Paddeltouren, gelegentlich sind Kitesurfer zu entdecken, oft sind Wellenreiter anzutreffen. PKW- oder Camper mit Surfbrettern auf dem Dach gehören ins Bild der Straßen an der Küste. In Nazaré an der Westküste brechende Wellen gehören bei entsprechenden Bedingungen zu den größten surfbaren Wellen der Welt. Etwas nördlicher ist Peniche, 90 km nördlich von Lissabon. Dort fand ein Surfwettbewerb mit bekannten Surfern statt. Wir fuhren um 5:30 Uhr am Morgen los, 4 – 5 Stunden Fahrt lagen vor uns. Als wir ankamen fand bereits der Frauenwettbewerb statt. Am Strandabschnitt in Peniche waren im Hintergrund zum Wasser große Container aufgebaut, in denen die Umkleiden der Surfer und einige Geschäfte von Werbeträgern waren. Hinter dem Dünenbereich gab es große Parkflächen und eine Meile von Fress-Wagen. Im Verlauf des Tages strömten immer mehr Besucher an den Strand und verfolgten den Wettbewerb, der in portugiesischer und englischer Sprache kommentiert wurde. Es traten jeweils 2 Surfer gegeneinander an, sie hatten 30 Minuten Zeit, Wellen zu reiten, jeder erfolgte Ritt wurde von Punktrichtern bewertet. Die Wetterbedingungen gaben ca. 4 Meter hohe Wellen her.

Als die Surfer von ihren Umkleiden durch eine vorgesehene Absperrung an den Strand liefen wurde sie bereits vom Publikum bejubelt, ein guter Ritt wurde mit Applaus quittiert und wenn ihre 30 Minuten abgelaufen waren und sie aus dem Wasser an den Strand zurückkehrten, wurden sie von einer Traube von Menschen am Strand jubelnd begrüßt, Menschen machten Selfies mit ihren „Stars“. Für Fotos von Surfern auf den Wellen war meine Kamera nicht ausreichend, solche Bilder sind ausreichend im Internet zu finden. Ich lief 2 x am Strand und hinter den Dünen spazieren. Am späten Nachmittag machten wir uns wieder auf die Rückreise. Es war ein wunderbarer Ausflug. In den letzten Jahren genieße ich es selbst immer sehr, wenn Kathi mit mir und anderen Menschen mit Surfbrettern an den Strand fahren. Ich kann stundenlang im Neo auf dem Brett im Wasser liegen, sehr erfüllend. Ich bin hinsichtlich meiner Fähigkeiten „Weißwasser-Surfer“ (strandnahe nicht all zu hohe Wellen, die gerade am brechen sind), ich freue mich sehr, wenn es mir gelingt, auch nur 3 Sekunden auf dem Brett zu stehen, es ist bereits eine Freue, die Wellen auf dem Brett liegend zum Strand zu „fahren“. Es reicht mir für Glückseligkeit aus, einfach nur das kalte Wasser im Neo zu spüren, auf dem Brett zu liegen und stundenlang auf das Wasser, den Himmel und den Strand zu schauen.

2021 kaufte Olaf ein gebrauchtes Mobile Home, ca. 3 x 7 Meter Grundfläche, auf der sich 2 Schlafzimmer, eine Dusche, eine Toilette und ein Wohnbereich mit einer Küchenzeile befinden. Das Leben in Portugal findet hinsichtlich des zeitlichen Umfangs im Vergleich zu Deutschland deutlich mehr draußen statt als in Wohnräumen statt, selbst im Winter kann man Abends warm genug angezogen auf einer Terrasse sitzen. So kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ein Mobile Home als „Wohnung“ völlig ausreicht, mehr Platz drinnen würde ich nicht brauchen.

Seit meinem letzten Aufenthalt Dezember 2021 wurde das Mobile Home an seinen vorgesehenen Standtort transportiert, der Graben, in dem eine Wasserleitung und ein Stromkabel verlegt werden sollte, wurde gegraben. Nach meiner Ankunft waren gelegentlich Elektriker vor Ort, die sich um den Stromanschluss im Hauptgebäude, die Verlegung des Kabels und den Anschluss im Mobile Home kümmerten, an meinem letzten Tag war das Mobile Home elektrifiziert. Es gab genug anderes zu tun. Zuallererst richteten Olaf und ich das Mobile Home aus, damit es waagerecht steht. Mit 2 Wagenhebern gelang es gut, die Vorderseite des Mobile Homes wurde mit Steinen stabilisiert. Olaf kümmerte sich dann um den Wasseranschluss, verband den Abfluss des Mobile Homes mit dem Rohr, das in eine Sickergrube führte. Die Quinta, der Wohncontainer von Kathi und das Mobile Home sind nicht an so etwas wie Kanalisation angeschlossen, sondern an ausreichend große, im Erdreich eingelassene „Sickergruben“, die maximal 1 x / Jahr abgepumpt werden, hierfür kommt ein Entsorgungsunternehmen mit LKW und großen Schläuchen. Wir kauften einen Warmwasseraufbereitungsgerät. Meine Jobs waren der Bau einer Halterung für jenes Gerät (hinter dem Mobile Home) und einer Treppe zum Eingang des Mobile Homes, jeweils aus Holzpalletten. Ferner ging ich Olaf zur Hand. Der Abschluss unserer Arbeiten war grandios: Wir standen in der Dämmerung vor dem innen beleuchteten Mobile Home, blickten auf die Quinta herunter. Ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mich hier für längere Zeit sehr wohlfühlen könnte. Hier oben auf dem Berg ist es noch ruhiger als auf der Terrasse der Quinta, mal lebt abgeschieden von der Zivilisation mitten in der Natur. Vermutlich kann es abends und nachts passieren, dass das ein oder andere Wildschwein vorbeischaut.

Bei meiner Abreise waren noch einige Arbeiten am Mobile Home offen: Es muss noch eingerichtet werden (Geschirr usw.), die Terrasse davor muss noch bearbeitet werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich ab Mitte Mai mit Meik, Sirius und Chrissie, einer Freundin aus Berlin, eine Auszeit im Mobile Home verbringen werde. Diesen Ausblick werden wir dann haben…

An diesem Wochenende werde ich mit Meik den Flug buchen. Zuletzt flog mich oft Ryanair zu Quinta, für die Mai-Auszeit wird es Tuifly: Es gibt einen Direktflug von Hannover nach Faro und Tuifly transportiert auch Hunde. Sirius war 2016 zuletzt auf der Quinta. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich Sirius sehr schnell wieder an das Leben auf der Quinta gewöhnen und er sich in das Hunderudel einfügen wird. Für ganz unmöglich halte ich es nicht, dass ich vorher nochmal eine Woche auf der Quinta sein werde. Schon jetzt habe ich eine unglaubliche Sehnsucht nach meinem Zuhause.

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