Es ist Dienstag Morgen. Heute fahre ich mit Olaf auf eine Pferde-Transporttour: Wir werden 2 ältere Pferde an einen 300 km entfernten Ort bringen. Eine Schweizerin, deren Mann in Portugal arbeitet, hat ein größeres Areal gekauft und stellt es Algarvehorsealarm einschließlich Personal, das sich um die Pflege des Geländes und der Pferde kümmert, für alte Pferde zur Verfügung. Es wird eine Art Gnadenhof für nicht mehr vermittelbare Pferde.

Kathi und Stan sind inzwischen wieder auf die Quinta zurückgekehrt. Sie sind über mehrere Tage mit dem Pickup von Olaf von Deutschland nach Portugal gereist und haben eine mobile Sauna mitgebracht, die Stan in Deutschland kaufte. Die Quinta ist wieder etwas belebter, die Hunde schlafen nicht mehr bei mir, sondern bei Kathi.

Zwischendurch war ich mit Olaf auf einer kleinen Abenteuertour: Wir fuhren Wasser zu entlegenen Pferdekoppeln, als wir mitten auf einem Feldweg stehend nicht weiterkamen, der Wasser-Pickup hatte einen platten Hinterreifen. Nicht einmal Handyempfang gab es. Nach wenigen Minuten kam zum Glück Melli, eine hier lebende  Algarvehorsealarm-Frau, mit einem Pferdeanhänger in der Nähe vorbei. Gelegentlich transportiert Algarvehorsealarm Pferde von anderen Menschen, lässt sich dafür bezahlen. Wir stiegen zu, fuhren erst mal die Pferde weg. Danach wurden wir zur Quinta gefahren und holten von dort einen Kompressor, um zu versuchen, den platten Reifen wieder mit Luft Leben einzuhauchen. Da der Anlasser des Wasserpickup defekt ist, muss der Wagen bergab rollend angeworfen werden. Der Pickup stand allerdings in einer Wegsenke. Also zog ich rückwärts fahrend den Pickup mit dem Berlingo von Kathi aus der Senke, was zu meinem Erstaunen funktionierte. Unterwegs mussten wir wenige Male anhalten, um den Reifen wieder aufzupusten. Einen Kilometer von der Quinta entfernt war die Reise dann erst Mal beendet: Das Ventil vom Reifen war dann auch noch defekt. Wir konnten den Wasserpickup an der Seite einer Straße abstellen, montierten die Hinterräder des Pickup ab, um am Folgetag bei einem Reifenhändler zwei neue Reifen auf die Felgen ziehen zu lassen – was auch funktionierte. Am späten Nachmittag des Folgetages hatten wir die neuen Hinterräder und konnten den Pickup holen. Es wurde auch Zeit, da es zunehmende wärmer wurde und einige Wasserwannen auf Pferdekoppeln leer waren. Die folgenden Bilder zeigen die Stelle, an der der Pickup zunächst liegen blieb, eine Reifenaufpusteaktion, den Pickup ohne Hinterreifen am Folgetag und den zwischenzeitlichen Transport der beiden Pferde mit Melli.

Selten fällt ein wenige Niederschlag – zu wenig. Als ich 2014 das erste Mal nach Portugal kam, war der in der Nähe befindliche sehr große Stausee noch gut mit Wasser gefüllt. Inzwischen ist er fast leer, auch nach einer etwas längeren Regenzeit füllt er sich nicht wieder so weit auf wie sonst. Auf dem Bild scheint man eine größere Grünfläche zu sehen. Tatsächlich ist es der seit Jahren leere Stausee.

Wir waren an einem anderen Tag bei dem Algarvehorsealarm-Gelände, in dessen Nähe Melli lebt. Olaf half einem in Portugal lebenden Deutschen sein junges Pferd in einen Pferdeanhänger zu bugsieren. Gelegentlich sind es Pferde nicht gewohnt, in einem Hänger zu fahren und lassen sich kaum in das Gefährt bugiseren. Olaf hat es nach 30 Minuten hinbekommen. Während er beschäftigt war, besuchte ich diverse Pferde und ein Hängebauchschwein, was dort lebt. Auf diesem Areal steht auch Princesa, eine weiße Stute, in die ich mich beim letzten Aufenthalt spontan verliebte. Sie steht zum Verkauf. Die Idee, überschüssiges Geld in Pferd zu investieren und Besitzer von Princesa zu werden, verwarf ich wieder. 

Strandbesuche sind dieses Mal selten. An einem schönen Tag fuhr ich mit Olaf und den drei Hunden an einen Strand. Lui hat sich dort eine Zeitlang mit einem jungen Hund einer Deutsch-Marokkanerin, die seit 3 Jahren in Portugal lebt, beschäftigt.

Während Kathis Abwesenheit kümmerte ich mich um Schweinefüttern. Viel meiner Zeit verbringe ich auf der Quinta. Zwischendurch habe ich den Werkzeugcontainer und das Carport, in dem sich diverse Werkzeuge befinden,  ein wenig aufgeräumt und habe mich immer wieder mit den Tieren beschäftigt. Ich fuhr auch wieder Trecker, als Olaf und ich Heu auf dem Quintagelände transportierten.

Hunde und Katzen, immer wieder. Ohne sie wäre die Quinta nicht, was sie ist. 

Wenn ich mit Olaf unterwegs bin, machen wir gerne auch zusammen Unsinn.

#carvoeiroblackwhite