Quinta Panoramica 2
4919
post-template-default,single,single-post,postid-4919,single-format-standard,central-core-1.0.1,ajax_fade,page_not_loaded,

Quinta Panoramica 2

23 Feb. 2016, Posted by Martin in Portugal | 2016

Ankunft

Ankunft in Faro nach einem Flug, auf dem sogar ich den Altersdurchschnitt der Fluggäste deutlich senkte! Upgrade unseres Mietwagens und los ging`s durch die Dunkelheit, eine Stunde Fahrt nach Barão de São João.

Landschaft 02

 

 

Zum dritten Mal sind wir Gast der Quinta Panoramica – dieses Mal eine ganz besondere Begrüßung. Die tierlieben Bewohner der Quinta nahmen es uns nicht übel, dass wir uns erst mal intensiv den Tieren widmeten: Das Herz ging sofort auf, als die beiden kleinen Racker Sirius und Charly uns neben Lotte stürmisch begrüßten. Luna, die größte Hundedame, hielt sich kläffend zurück und der alte, kleine Herr Freddy weilte in der Wohnung von Olaf – wie wir später erfuhren, weil er vor Kurzem in einem Kampf mit einem Nachbarhund ernsthaft verletzt wurde (zerbissenes Kniegelenk, geschienter Vorderlauf) und er sich schonen muss. Die Tage des Aufenthaltes mit Übernachtung in der kleinen Tierarztklinik waren dadurch gekennzeichnet, dass es Freddy nicht wirklich besser ging, es immer wieder zu Entzündungen der Verletzungen kam – sobald er zuhause war, verbesserte sich sein Gesundheitszustand – das zu lange Getrenntsein von seinem Menschen- und Hunderudel hatte ihm zuviel Herzschmerz bereitet!

Die Menschenfamilie ist zur Zeit auch größer als sonst: Neben Olaf und seine Tochter Kati weilen hier gerade der Freund von Kati Tim, Katis Bruder, also Olafs Sohn Sebastian mit seiner Frau Evelyne und 9-monatigem Sohn Xavier. Es gab Hundegekuschel, Menschengespräch, Wein und Pasta – und unsere sofortige Umprogammierung in den Entspannungsmodus – tiempo muerto 🙂

Den Versuch, Sirius in unserem Apartment schlafen zu lassen, beendeten wir schnell: Er war um 1:30 Uhr plötzlich wieder hellwach, wohingegen wir dunkelmüde – auch wenn es das nicht gibt, es ist eindeutig das Gegenteil von hellwach – waren, Sirius raus warfen und in den Schlaf fielen. Nicht oft erinnere ich Träume, in dieser Nacht bevölkerten Tiere meine Traumwelt.

Da sich diese Internetseite über Auszeit und meine subjektive Eindrücke über die Welt dreht, möchte ich auch über eine leicht dunkle Seite meines Erlebens kurz skizzenhaft berichten – einerseits eine Selbstoffenbarung (jedes Menschenwesen hat solche oder ähnlich dunkle Seiten oder Kellerräume), andererseits verdeutlicht es psychologische Konzepte, die meinem Weltbild zugrunde liegen – wer auf Kriegsfuß mit Psychogelaber steht, kann diesen Absatz einfach überspringen – es wird aber keiner machen, da Ihr alle viiiiel zu neugierig seid (haha – der Voyeurismus in uns): Gelegentlich, nein doch eher zum Glück selten, wird bei mir die kurze Zeit des Übergangs in die Schlafwelt von subtilen, diffusen Gefühlen der Angst in Kombination von zweifelnden Gedanken auf die nähere Zukunft begleitet. Wie gut, dass ich mich selbst wie auch psychoanalytisch begleitet ausreichend damit auseinandergesetzt habe. Vermutlich war ich gelegentlich als sehr kleines Kind zu großen Ängsten ausgesetzt (meine Eltern betrieben eine kleine Kneipe als ich Säugling war – es gibt ein Babyfoto von mir, auf dem ich schreiend hilflos auf einem Tisch lag, nachdem ich aus dem Laufstall auf den Tisch geklettert war – mein Vater berichtet mir später, dass sie beim Aufräumen der Kneipe, die unter dem Zimmer lag, auf mein Geschrei aufmerksam wurden und zu mir eilten, mein Vater fand das lustig und fotografierte mich). Erinnerlich sind einige Momente als kleiner Junge, als ich spät abends wach wurde, weil meine Eltern sich etwas lauter stritten und ich wohl Angst hatte, dass was schlimmeres passiert. Heute weiß ich, dass solche Lebenserfahrungen abgespeichert werden und in ganz bestimmten Momenten im Leben als großer Mensch reaktiviert werden können und erst mal die Gestalt eines hintergründigen diffusen Gefühls annehmen. Ich gehe davon aus, dass mich so etwas dann begleiten kann, wenn ich vor größeren, von mir zu bewältigenden Herausforderungen durch geplante Lebensveränderungen oder Prüfungssituationen stehe (aktuell anstehende lebensverändernden Herausforderungen sind augenscheinlich: Meik und ich übernehmen die Verantwortung für ein Hundekind und ich werden im Herbst des Jahres meine große Familie Klinik verlassen). Der kleine, ab und zu zu früh unbegleitete und emotional nicht beruhigte Martin von früher meldet sich dann kurz in mir und hat: Angst. Die als Kind fantasierte negative Konsequenz der ursprünglichen Situation war bedrohlich: Trennung der Eltern, Alleinegelassenwerden – kindlich erlebt als unerträglicher Zustand der Vernichtung (Freuds Todestrieb lässt grüßen). Der große Martin hat sich emotional mehrfach mit solchen Zuständen intensiver auseinandergesetzt (mein inzwischen verstorbener Psychoanalytiker, die Psychoanalytikerin meiner Selbsterfahrung in meiner Psychotherapieausbildung und vor allem auch gute Freunde im Leben, die mir Halt gaben, und ich selbst halfen mir dabei). Außerdem gehe ich heute davon aus, dass die oben angedeuteten, für Menschen in der Entwicklung frustrierenden und ggf. traumatischen Erfahrungen bei mir nicht sehr häufig und durchgängig eine Rolle gespielt haben: So gelingt es mit heute ganz gut, die kleinen Gespenster, die ab und zu im Übergang zur Schaf- und damit einer Regressionswelt, wenn es dunkel ist, erscheinen, auszuhalten und den kleinen Martin in mir zu beruhigen „alles wird gut“ – auch die Atemgeräusche vom neben mir liegenden und schlafenden Meik, der sich dann schon in seiner eigenen Traumwelt befindet, tun dann gut. Und ich weiß auch immer, dass die diskreten Zweifelangstmonster wieder verschwunden sind, sobald ich morgens wach werde. Übrigens einer der möglichen Vorteile des Älterwerdens – das zunehmend gefüllte innere Bankkonto der gut bewältigten Lebensaufgaben (als Haben), die den Lebensaufgaben des Scheiterns und der Vernichtung (als Soll) gegenüber stehen. Eins ist abschließend noch erwähnenswert: Alle Menschen, die mir im Leben das Gefühl von Wertschätzung gaben und geben, tragen etwas zum Habenkonto bei – dafür danke ich Ihnen und bin auch ihnen Gegenüber Wertschätzung schuldig – so ist das eben mit Nehmen und Geben, hihi…

„Morgens wach werden“ ist die geeignete Überleitung zurück zum Bericht über die jetzige Auszeit. Um 8 war ich wach, Sonne und frühlingshafte Temperaturen streicheln mich, dazu Kaffee, Zigarette, den Blick von der Terrasse aufs Land und viel Ruhe mit nahen und entfernten Lauten von Hühnern, Hunden, Vögeln – Powerchillen! Alle Systeme ab in den Energiesparmodus. Und schon ist es Mittag. Letzte Nacht schliefen Sirius und seine Schwester Charly gemeinsam in der Hundeflugbox, die vor unserem Apartment stand – sehr gut: Sirius lernt die Box als gute Höhle kennen. Genug der Worte – es folgen Bilder vom gestrigen Tag in zwei Kapiteln: Hunde und Umgebung. Beim Klick auf die Bilder im Originalformat öffnen sie im gleichen Fenster, ich habe keine Lust wie sonst für jedes Bild die Einstellung „in neuer Registerkarte öffnen“ zu programmieren…

Hunde

Mama Lotte (schwarzes Halsband), Charly (rot), Sirius (rosa) und Meik (ohne Halsband) …

Hunde 15 Hunde 07 Hunde 19 Hunde 18 Hunde 17 Hunde 16 Hunde 14 Hunde 13 Hunde 12 Hunde 11 Hunde 01 Hunde 02

Hunde 28 Hunde 27 Hunde 26 Hunde 25 Hunde 24 Hunde 23 Hunde 22 Hunde 21 Hunde 20 Hunde 09 Hunde 08 Hunde 06 Hunde 05 Hunde 04 Hunde 03

Luna wartet auf den Ausflug mit Kati und Tim …

Hunde 10

Umgebung

Landschaft 12 Landschaft 11 Landschaft 10 Landschaft 09 Landschaft 08 Landschaft 07 Landschaft 06 Landschaft 05 Landschaft 04 Landschaft 03

Quinta Panoramica …

Landschaft 14 Landschaft 13 Landschaft 01

Sorry, the comment form is closed at this time.